Freiburgerinnen und Freiburger können ihre „Haikus“ ab sofort auch von zuhause aus einreichen
Drei Kurzgedichte aus Freiburg wurden in der Partnerstadt Matsuyama mit einem Preis ausgezeichnet Die Haiku-Box in der Stadtbibliothek kann ab sofort auch digital gefüllt werden. Damit sind alle Freiburgerinnen und Freiburger herzlich eingeladen, sich auch in Coronazeiten zu beteiligen - und sich von zuhause aus im Gedichteschreiben zu üben. Die schönsten Haikus werden dann in Freiburgs Partnerstadt Matsuyama ausgewählt und mit einem Preis ausgezeichnet. Von den 153 Einsendungen des Jahres 2019, die aus Matsuyamas Partnerstädten aus aller Welt kamen, wurden kürzlich die besten zwölf Haikus prämiert. Freiburg war dieses Jahr stark vertreten: ...
Drei der ausgezeichneten Gedichte kamen von hier, gab Manabu Daimon, offizieller Repräsentant der Stadt Matsuyama in Freiburg, bekannt. Neben der Box im Treppenhaus der Stadtbibliothek am Münsterplatz, die seit Dienstag, 28. April wieder gefüttert werden kann, dürfen selbstverfasste Haikus auch an die jetzt neu eingerichtete E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! geschickt werden. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Freiburg-Matsuyama hatte Oberbürgermeister Katsuhito Noshi im Jahr 2013 die Box als Gastgeschenk mitgebracht: Eine kunstvoll gestaltete kleine Säule, die in Matsuyama in einer Werkstatt von behinderten Menschen aus japanischem Zypressen- und Zedernholz angefertigt wurde. Oben auf der Säule thront eine geschnitzte Nachbildung des Schlosses, eines der Wahrzeichen unserer japanischen Partnerstadt. In Matsuyama finden sich zahlreiche dieser „PoesieBriefkästen“, denen die Bevölkerung ihre lyrischen Werke anvertraut. Außerhalb von Japan war Freiburg seinerzeit die zweite Stadt, die so eine Einrichtung aufweisen konnte. Was genau ein „Haiku“ ist und wie er aufgebaut sein sollte, erklärt Wilma Krätz von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Freiburg Matsuyama e.V.: "Ein Haiku ist ein kurzes Gedicht aus drei Zeilen, im Japanischen besteht es traditionell meist aus 17 Lauteinheiten bzw. Silben, angeordnet 5-7-5. Üblicherweise schildert ein Haiku sehr knapp und prägnant eine konkrete Szene aus der Natur, die sich in der Gegenwart abspielt. Übrigens spielt unsere japanische Partnerstadt Matsuyama in der Geschichte des Haiku eine nicht unbedeutende Rolle. Aus Matsuyama stammte einer der führenden Meister dieser Form, Masaoka Shiki (1867–1902). Shiki prägte nicht nur den Begriff "Haiku", sondern löste sich auch von dem traditionellen Schema und begründete so das moderne Haiku. Vor dem Hauptbahnhof von Matsuyama erinnert deshalb ein Steinmonument mit einem seiner Haikus an ihn." Wer sich jetzt inspiriert fühlt, kann sofort loslegen: Alle Freiburger Haiku-Versuche auf Deutsch, Englisch oder Japanisch sind herzlich willkommen. Der Inhalt der Box in der Stadtbibliothek und des neu eingerichteten HaikuMailpostfachs werden regelmäßig geleert und nach Matsuyama geschickt. Dort werden alle Gedichte ins Japanische übersetzt, besonders gelungene Werke werden dann in den ersten Monaten eines Jahres mit einem Preis ausgezeichnet.
Foto der Haiku-Box in der Stadtbibliothek: Urheber: Stadt Freiburg
- Details