Klassenverhältnisse

„IM KINO GEWESEN. GEWEINT“ – FRANZ KAFKA

Diese knappe Notiz hat Franz Kafka in seinem Tagebuch am 20. November 1913 der Nachwelt hinterlassen. Vier Wörter, die zum Denken über Film anregen. Zum 100. Todestag des Schriftstellers und leidenschaftlichen Kinogängers Franz Kafka zeigen wir besondere filmische Interpretationen seiner Werke. Den Anfang machen Orson Welles und das legendäre Regiepaar Straub-Huillet.

KLASSENVERHÄLTNISSE

Franz Kafkas Romanfragment „Der Verschollene“ wird in der filmischen Adaption von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub zu einer Allegorie über eine kapitalistische Gesellschaft, die in keiner spezifischen Zeit und in einem fiktiven Amerika spielt.
„Mit KLASSENVERHÄLTNISSE stellen die Straubs alle bis dahin bekannten Kafka-Filme radikal auf den Kopf. Oder auf die Füße. In einer Art Niemandsland und Nicht-Zeit ereignen sich die Dinge für Karl Rossmann und doch ist alles zugleich höchst konkret. Sie hätten versucht, sagt Straub, wie Chaplin zu gehen, mit einem Fuß in der Fiktion, mit dem anderen im Dokumentarischen. Und damit macht man die wunderschönsten Sprünge, zu sehen in KLASSENVERHÄLTNISSE.“ (Viennale)

BRD, F 1983 / DF / 126 Min. / Regie: Danièle Huillet, Jean-Marie Straub
Fr 12.07., 21:45

VADIM ON A WALK (VADIM NA PROGULKE)
Außerdem zeigen wir jeweils vor den Vorstellungen den Animationsfilm VADIM ON A WALK. Endlich verlässt Vadim den engen, quadratischen Raum, in dem er immer gesessen hat. Er umarmt die schöne neue Welt, sein neues Leben, alles Zaudern, alles Verstehen.

Russland 2021 / OmU / 8 Min. / Regie & Animation: Sasha Svirsky / Musik,Sounddesign: Alexey Prosvirnin