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exit racism"Obwohl Rassismus in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft wirkt, ist es nicht leicht, über ihn zu sprechen. Keiner möchte rassistisch sein, und viele Menschen scheuen sich vor dem Begriff."

Woher kommt die fehlende Auseinandersetzung mit Alltagsrassismus, wie ihn Schwarze und People of Color oft in sogenannten Mikroaggressionen („Du sprichst aber gut Deutsch!“) aber auch in bewussten und strukturellen Diskriminierungsformen erleben? Tupoka Ogette, studierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Afrikanisten, die heute als Expertin für Vielfalt und Antidiskriminierung in Trainings und Workshops tätig ist, ruft zu einer „rassismuskritischen Lebensreise“...

auf. Auf diese nimmt sie in ihrem Buch vor allem weiße Leser*innen mit und fordert auf, sich aktiv mit diskriminierender Sprache, dem kolonialen Hintergrund von Rassismus, ihren eigenen Privilegien aufgrund ihrer Hautfarbe und den Selbstbezeichnungen und Berichten Schwarzer und PoC über ihre Erfahrungen mit Rassismus auseinanderzusetzen. Es geht darum, das Aufwachsen im von einem Schüler Ogettes so getauften „Happyland“ zu hinterfragen, in dem weiße Privilegien, wie zum Beispiel die eigene Repräsentation in Büchern, auf Postkarten, in Filmen etc. genossen werden, ohne dass diese als Privilegien erkannt werden, denn für Schwarze und PoC gelten sie oft nicht. Mit vielen Anregungen, interaktiven Fragen und Videobeispielen verhilft Ogette zu einer vielfältigen Auseinandersetzung mit Rassismus, ohne dabei den bildlich gesprochenen Zeigefinger zu erheben. Es ist an der Zeit, dass wir alle mithilfe von Wissen und Empathie Rassismus und globale Machtstrukturen hinterfragen, denn es ist (noch) nicht gesellschaftlich irrelevant, in welche Hautfarbe ein Mensch hineingeboren wurde und betroffen sind wir davon alle.

„Rassismus ist die Norm und nicht die Ausnahme. Um ihn zu demontieren ist es immens wichtig, dass wir dies anerkennen und begreifen.“ – T. Ogette, Exit Racism

Alina Unkelbach, KF

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