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Heiko Daniels: An untamed Sense of Control

Veranstaltung

Titel:
Heiko Daniels: An untamed Sense of Control
Wann:
Do, 9. März 2023 - So, 9. April 2023
Wo:
Freiburg-Wiehre, Baden-Württemberg
Kategorie:
Ausstellung
Aufrufe:
390

Beschreibung

10.3. 9.4.23 Kommunales Kino Freiburg Untamed Sense of Control KeyvisualHEIKO DANIELS: AN UNTAMED SENSE OF CONTROL – REALITY CHECKS 2014-2023

10.03. – 09.04.2023 / Vernissage: Do 09.03., 20 Uhr

132 emblematische Versuche, die Realität (an)zuerkennen. Das fotografische Setting der Serie ist die nächste Umgebung oder das persönliche Heim. Es handelt sich um Alltagsobjekte, die schnappschussartig Auskunft geben über uns und unser Leben. Mit einfachen, bewusst kruden Mitteln durchlaufen sie im Fokus der Kamera einen mimetischen Prozess, der das Heimische in eine Weltbühne verwandelt. Hier werden die großen und kleinen Fragen des Lebens, der Gesellschaft, der Kunst, Politik und Philosophie verhandelt.

In gehobener Stimmung und mit obsessivem Schwung setzt Daniels seit 2014 die objektive Befragung der Welt (Reality Checks) mit spontanen Rekonstruktionen und Reenactments fort. „Manchmal geht alles sehr schnell, manchmal vergehen aber auch Wochen, bis alle notwendigen Elemente zueinanderfinden.“

Vom 10. März bis 9. April zeigt die Galerie des Kommunalen Kinos 38 Arbeiten, die thematisch den Bereichen „Alltagsszenen“, „Von den schönen Künsten“ und „Endzeitliches“ zugeordnet sind.

AN UNTAMED SENSE OF CONTROL erhielt 2020 bei den Darmstädter Tagen für Fotografie „Skurrile Fluchten – Humor in der Fotografie“ eine Nominierung für den Merckpreis.

Heiko Daniels, geb. *1971 in Frankfurt/Main, lebt bei Heidelberg. Studium der Sinologie, Germanistik und Kunstgeschichte in Freiburg, Taibei und Beijing. Studium der klassischen chinesischen Griffbrettzither Gu Qin. Projektleiter Digitale Strategie, Neue Medien und Digital Kurator an der Kunsthalle Mannheim. Heiko Daniels ist UI-/UX-Designer, Fotograf, Hochschuldozent für Digitale Bildtechniken, Rezitator und Hörspielautor, Juror (u.a. Deutsche Akademie der Darstellenden Künste) tätig.

Rahmenprogramm zur Ausstellung

STYLITES. 37 JAHRE / 18 METER
Symeon Stylites der Ältere (*389 in Sisan) begründete die Tradition der Säulenheiligen. Siebenunddreißig Jahre lebte er auf einer zuletzt achtzehn Meter hohen Säule. Er ist der bekannteste Heilige seiner Zeit und fasziniert bis heute Autor*innen. Symeon ist eine Art Superheld der Askese. Im Spannungsfeld von Körperüberwindung und Leistungsfähigkeit sucht er seinen Schöpfer und begegnet den Zwängen der Gesellschaft und ihren Kontrollmechanismen. Aber der Asket (wörtl. der Übende) pflegt nicht nur den Rückzug und Verzicht; er pflegt auch die Lust und das Überreizen der Sinne in der Versuchung. Der Bezug zu Körperoptimierung, Embodiment und Body-Art der Neuzeit ist offensichtlich.

STYLITES – das ist auch der Widerstreit der Erzählungen, der Sprache und der Wörter. Reden und Schweigen sind nicht nur eine Frage der religiösen Praxis, sondern auch eine Frage der Macht und der Angst des Erzählenden. Es wechseln sich Passagen, in denen die Hagiographen aus Symeons Leben berichten, mit screwballartigen Partien ab. Bis sich das Geschehen schließlich als ein Theaterstück in der Wüste mit tödlichem Ausgang offenbart. Oder ist es doch eine echte Imitatio Christi?

Hörspiel von Heiko Daniels / Hessischer Rundfunk 2016 / 89 Min. //
Regie: Alexander Schuhmacher //

Fr 10.03., 19:00 //


SIMÓN DEL DESIERTO (SIMON IN DER WÜSTE)

Mexiko 1965 / OmU / 45 Min. /
Regie: Luis Buñuel; Drehbuch: Buñuel, Julio Alejandro de Castro; Kamera: Gabriel Figueroa; Musik: Raúl Lavista; Darsteller: Claudio Brook, Silvia Pinal, Enrique Álvarez Félix, Hortensia Santoveña, Luis Aceves Castañeda.
Sa 11.03., 20 Uhr //

Simón Stylites, ein syrischer Heiliger des 5. Jahrhunderts, soll siebenunddreißig Jahre seines Lebens auf einer Säule verbracht haben. Buñuel nimmt dies beim Wort und zeigt mit grimmiger Strenge und schaurigem Spott einen Olympioniken der Askese, der psychischen und fleischlichen Anfechtungen standhaft trotzt, bis ihn ein Deus malignus in ein Tanzlokal New Yorks entführt, wo ihm der Kelch des Scheiterns ähnlich bitter gereicht wird wie Nazarín und Viridiana. SIMÓN DEL DESIERTO gleicht einem surrealen Kabarett. Die Kehrseite der Satire jedoch zeigt Buñuel, der mit paradoxem Ernst an Simons Hybris, Demut und Katastrophe Anteil nimmt.

 


Veranstaltungsort

Standort:
Galerie im Alten Wiehrebahnhof
Straße:
Urachstraße 40
Postleitzahl:
79102
Stadt:
Freiburg-Wiehre
Kanton:
Baden-Württemberg
Land:
Germany
Karte:
Karte
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